OpenAdaptronik.

ADAPTRONIK, OPEN SOURCE, DIGITALISIERUNG, MAKER

Testflug auf dem Gelände des Fraunhofer LBF in Kranichstein.

Die hohe Präzision photonischer Systeme wie Laserschneidsysteme oder optischer Messtechnik ist nur möglich, wenn störende Schwingungen von den sensitiven Komponenten ferngehalten werden. Bisher werden hierzu hochspezialisierte und entsprechend teure aktive Systeme verwendet. Beispiele sind aktive Schwingungsisolationen für Mikroskope und astronomische Teleskope oder schwingungsisolierte Tische für Versuche mit Lasern. Das Projekt OpenAdaptronik hat das Ziel, diese Technologie für ein breiteres Anwendungsspektrum zu erschließen.

Störende Schwingungen und Photonik im Alltag

Störende Schwingungen stellen nicht nur in High Tech Anwendungen der Photonik sondern auch bei einer Vielzahl alltäglicher Anwendungen eine Problematik da, wie z.B. bei der möglichst trittschallisolierten Aufstellung von Beamern oder der schwingungsisolierten Aufhängung von Digitalkameras für mobile Anwendungen (Dashboard Kameras / Drohnen). Die zugrundeliegende Technologie der Adaptronik steht derzeit nur großen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung, die sich mit der Entwicklung photonischer Systeme beschäftigen. 

Das Projekt OpenAdaptronik hat hingegen das Ziel, die Technologie durch die Entwicklung eines Open Source Toolkits – eines frei verfügbaren Baukastens – für eine breite Anwendung zu erschließen. Insbesondere sollen so auch kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, mit denen sie die Präzision ihrer Produkte und Entwicklungen durch leistungsfähige und dennoch preiswert herzustellende adaptronische Systeme zur Schwingungsminderung deutlich verbessern können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt OpenAdaptronik im Rahmen der Fördermaßnahme »Open Photonik«.

Open Source Toolkit

Der im Projekt OpenAdaptronik zu entwickelnde Werkzeugkasten soll bewirken, dass private Nutzer und in der Entwicklung photonischer Technologien tätigen KMUs ihre speziellen Schwingungsprobleme messtechnisch erfassen, durch rechnergestützte Verfahren leicht simulieren und somit besser analysieren können. So kann ein verbessertes Grundverständnis von schwingungstechnischen Phänomenen in photonischen Systemen erreicht werden. Darüber hinaus dienen die messtechnische und simulative Analyse der Auslegung und Dimensionierung geeigneter preiswerter Komponenten. Entwickler können so mit geringem Mitteleinsatz eine auf ihr photonisches System zugeschnittene Lösung erarbeiten und prototypisch umsetzen. Eine offene Plattform zur Dokumentation der Werkzeuge und Entwürfe komplettiert das Open Source Toolkit.

Adaptronik-Demonstrator auf der Maker Faire in Bensheim.

Drohne inklusive adaptronischer Kameraaufhängung auf der Wissenswerte in Darmstadt.

Beschleunigungsmessung via Tablet.

Kostengünstige, frei zugängliche Bauteile für alle

Um die Technologie der breiten Öffentlichkeit leicht zugänglich zu machen und die Eintrittshürden für eigene wissenschaftlich-technische Untersuchungen zu senken, werden die zu entwickelnden Werkzeuge und Systeme unter Open Source Lizenzen zur Verfügung stehen. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die adaptronischen Systeme unter Einsatz kostengünstiger und leicht zu beschaffender Komponenten (Sensoren, Elektronik, Aktorik) oder Komponenten, welche sich preiswert und flexibel z.B. in FabLabs herstellen lassen, realisiert werden können. Solche Systeme lassen sich leicht an das eigene photonische System und Schwingungsproblem anpassen. Durch eine freie Wissensplattform soll der Austausch zwischen potentiellen Kunden und Anbietern für adaptronische Systeme und Dienstleistungen ermöglicht werden. Das Projekt und dessen Verwertung werden durch das FabLab Darmstadt vielfältig unterstützt.

Mitmachen!

Zentrales Element des Projekts ist die webbasierte Wissensplattform, die im Laufe des Projekts entsteht. So füttern nicht nur die Wissenschaftler die Plattform mit Werkzeugen, Anleitungen und ersten Praxisbeispielen – dieses Sortiment deckt bereits die gesamte Kette von der Problemanalyse bis hin zur Entwicklung angepasster Hardware-Komponenten ab – sondern auch die Nutzer. Denn erst die Beiträge der Nutzer, in Form von eigenen Anleitungen und Praxisbeispielen für ganz individuelle Entwicklungen, erweckt die Wissensplattform zum Leben. Erfahren Sie mehr und machen Sie mit unter:

www.openadaptronik.de

Open Adaptronik Wiki

Förderer und Partner

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt »Open Adaptronik« im Rahmen der Fördermaßnahme »Open Photonik«. Ziel der Maßnahme ist es, am Beispiel der Photonik neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit Bürgern zu ermöglichen und damit zusätzliche Innovationspfade und -potentiale zu erschließen. Sie ist Teil des Programms »Photonik Forschung Deutschland« und ist Bestandteil der High-Tech-Strategie der Bundesregierung.

- TU Darmstadt, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik
- FabLab Darmstadt

Ihre Ansprechpartner zu diesem Projekt